A106. Utopie & Planung

Forschung, Gedankenspiele und Programm zu unverwirklichten Ideen und Planungen.

Die Berliner Bundesstraße 106 (A106) war ursprünglich als Umfahrung von Schöneberg über Kreuzberg und Alt-Treptow nach Köpenick geplant. Erst nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Planung zu den Akten gelegt. Doch schon allein das Vorhaben führte zu Zwangsräumungen und Leerstand in Kreuzberg. Viele Wohnungen wurden in den 1980er Jahren an türkische Gastarbeiter:innen vermietet. Aber auch junge Leute kamen nach West-Berlin, und sie besetzten Häuser. In der Folge führte die Internationale Bauausstellung 84/87 mit der Methode der behutsamen Stadterneuerung die Sanierung bestehender Strukturen.

Man kann sagen, dass die nicht ausgeführte Autobahnplanung maßgeblich zur Entwicklung Kreuzbergs in ein sogenanntes „Kreativquartier“ beigetragen hat. Dies zeigt, dass auch Pläne und Ideen, die nicht realisiert werden, städtische Entwicklungen beeinflussen können. Diesen Gedanken untersuchte Sally Below in öffentlichen Diskursformaten mit dem Titel „A106. Utopie & Planung“ weiter.